00:01:23: Sprecher 1 Es ist Zeit für eine weitere Folge Der Schatz im Wörthersee. Der Podcast für Sinn Entwickler.
00:01:31: Sprecher 2 Herzlich Willkommen am Ufer des Wörthersees. Nach einer Spanne der Ruhe. Ich glaube, wir hatten jetzt ein paar Tage.
00:01:39: Sprecher 3 Kein paar Tage dürften es sein.
00:01:41: Sprecher 2 Kein Podcast, keine neue Aufnahme. Umso größer ist die Spannung. Wir werden ja natürlich darauf angesprochen Was ist los? Seid ihr im Wörthersee untergegangen?
00:01:51: Sprecher 3 Wir können schwimmen. Wir hatten andere Projekte. Derweil.
00:01:54: Sprecher 2 Genau. Ja. Heute ist unser Thema innerer Kompass. Wir sind in letzter Zeit vermehrt darauf angesprochen worden. Wie ist es möglich, sich sprachlich im Sturm der Zeit über dem Wasser aufzuhalten, sich stimmungsmäßig trotz der Gegebenheiten, die um uns herum so passieren, trotz dem, was wir hören aus den Nachrichten, was sich weltweit alles so ergibt, was weltweit passiert. Es passiert ja auch unsere unsere Wahrnehmung. Das macht natürlich was mit uns. Alles, was wir wahrnehmen, versuchen wir irgendwie einzuordnen und versuchen das irgendwie.
00:02:34: Sprecher 3 Das beeinflusst uns auch, oder? Da gehen wir eben emotional häufig mit. Genau. Und da ist die Frage Wie können wir das gut mitschwimmen oder eben an uns vorbeischwimmen lassen? Rein emotional.
00:02:46: Sprecher 2 Ich habe mal geschaut, was ist denn so ein Modewort? Ist vielleicht jetzt nicht der richtige Begriff. Ein häufig verwendetes Wort, was wir immer wieder angeboten bekommen, vielleicht als Lösung. Und da ist jetzt tatsächlich das Wort Wende dabei rausgekommen.
00:03:05: Sprecher 3 Die Wende.
00:03:06: Sprecher 2 Es ist die Wende, die Zeitenwende, die Energiewende, die Mobilitätswende. Wir haben so viele Wenden, dass wir uns gefühlt schon im Kreis drehen. Und wir gehen ja auch wieder zurück. Also es war immer die Rede von einer Schuldenbremse. Jetzt gibt es eine Schuldenwende. Also gefühlt drehen wir uns so oft, dass wir wieder zurück sind. Wenn wir uns drehen und wenden. Ich glaube, dann können wir das schon annehmen, rein auf der sprachlichen Ebene. Wer sich vor lauter Drehen und Wenden keinen Weg mehr findet, er will ja aus irgendetwas raus, Nur die, die. Die Lösung, die Tür, der Ausgang scheint zu fehlen.
00:03:42: Sprecher 3 Ja, ich kenne das jetzt vor allem mit zunehmendem Alter. Je öfter ich mich im Kreis drehe, so beim Tanz mit der Tochter oder ähnlichem. Also mein Schwindel nimmt da schon zu. Ich verliere da schnell die Orientierung und Orientierung.
00:03:54: Sprecher 2 Danke, dass du mir das Wort gibst. Das ist nämlich auch so etwas Orientierung. Wo kommt denn die Lösung her? Also wir können uns ja nur an irgendetwas orientieren, wenn wir ein Koordinatensystem haben.
00:04:07: Sprecher 3 Eine Ordnung, eine Ordnung.
00:04:08: Sprecher 2 Eine Ordnung, ein Maßstab, eine Richtschnur. Nutzt das auch der Maurer?
00:04:14: Sprecher 3 Ja, der hat ein Lot. Was an der Schnur hängt. Eine Richtschnur? Ja, tatsächlich.
00:04:18: Sprecher 2 Auch eine Richtschnur. Also es geht darum, einen sozusagen einen roten Faden vorzugeben, an dem wir uns entlanghangeln können. Im Grunde genommen ist es eine Ausrichtung, Ja.
00:04:29: Sprecher 3 Also rein sprachlich haben wir das zum Beispiel bei der GFK, also bei der Gewaltfreien Kommunikation. Die hatten wir schon öfters bei uns als Thema. Und da geht es ganz konkret um die Orientierung, nämlich um die Haltung, also um das Was macht denn die GFK? Wonach schaut die? Und die schaut ganz klar nach dem Bedürfnis. Also die orientiert sich anhand der Bedürfnisse.
00:04:52: Sprecher 2 Also es ist ein wahrer Schatz im Wörthersee heute. Jetzt kommt Jennifer mit der Haltung Auch das wieder wir halten. Wir halten uns jetzt. Wir haben einmal die körperliche Haltung. Da orientieren wir uns ja auch an einem gerade ausrichten oder an einer Ausgeglichenheit, Weil wir wissen, wenn wir zu sehr nach vorne gehen, wird es hinten krumm. Wenn wir zu sehr nach hinten gehen, wird es vorne krumm.
00:05:15: Sprecher 3 Da hab ich noch ein schönes Wort zum Mitgeben. Da sagt der eine oder andere vielleicht länger dran. Der Wohlstand.
00:05:21: Sprecher 2 Der Wohlstand.
00:05:22: Sprecher 3 Auch so ein schönes Bildwort. wird.
00:05:23: Sprecher 2 Rein orthopädisch betrachtet ist es ja schön, wenn alle Wirbelkörper wohl stehen und die Hüfte in dem ausgeglichenen Zustand ist. Zurück zur Haltung, zurück zur Haltung. Jetzt gerade bei GFK, weil du das sagst, ist ja die Haltung ein Schlüssel. Wir machen das also nicht wie ein Werkzeug obendrüber. Du redest jetzt. Statt dem redest du was anderes. Also wir nehmen ja nicht Worte weg und ersetzen die Worte dann wie beim Diktat oder so etwas, wo wir die falschen Worte nehmen. Und dann geben wir dir jetzt die richtigen Worte, sondern es ist eine Frage der Haltung des Sprechers.
00:06:00: Sprecher 3 Ja, die innere Haltung, wo wir auch wieder beim inneren Kompass angekommen sind.
00:06:04: Sprecher 2 Innerer Kompass, innere Haltung, darum geht es. Also das heißt, worauf lege ich denn meinen Fokus wieder zu dem Thema Ausrichtung? Das kann ich ja nur, wenn ich mich jetzt nicht dauernd nur drehe und wende, sondern ich brauche etwas Übergeordnetes in der Sprache des Coachings ist es ja jetzt im Moment gerade bei Unternehmen recht en vogue, von diesem Purpose zu reden. Der übergeordnete Handlungsrahmen eines Unternehmens, der also sozusagen die Haltung des Unternehmens irgendwie in Worte fasst, allerdings nicht eng, sondern recht weit.
00:06:43: Sprecher 3 Klingt jetzt recht theoretisch. Ja, nur ich.
00:06:45: Sprecher 2 Will darauf hinaus, dass wir das auch als Mensch brauchen. Da reden wir eher von der Vision. Also das heißt, welche Vision habe ich? Und dann, wenn ich diese Vision eine weit gefasste Vision habe, dann habe ich es auch einfacher zu bestimmen. Bin ich jetzt auf diesem Weg? Habe ich auf dem Weg der Richtschnur. Also meine Vision bietet mir die Möglichkeit, zwischen dem Hier und Jetzt und der Vision eine Richtschnur zu spannen. Und anhand dieser Richtschnur kann ich bestimmen Bin ich denn noch auf Kurs oder bin ich schon längst unter ferner liefen und werde Paris auf dem Weg nicht erreichen. Wäre jetzt Paris mein Ziel?
00:07:25: Sprecher 3 Ja, jetzt weiß ich, wo du hin willst. Jetzt habe ich ein Bild davon. Also, was den Visionen ja ganz oft im Weg steht. Also, das nehme ich immer wieder bei unseren Coachings vor allem wahr. Das sind ja deren Glaubenssätze. Also Glaubenssätze kennen bestimmt die Hörer auch alle, hauptsächlich in unserer Kindheit geprägt. So Dinge wie Ja, ich kann das nicht oder das konnte ich noch nie gut. Ich bin schlecht in Punktpunktpunkt. Das sind alles Glaubenssätze, die ja die eigene Vision vollkommen blockieren. Also das ist wie so eine wie wenn das Auge dafür blind gemacht wurde, ist eine Brille drauf.
00:07:58: Sprecher 2 Dann brauche ich ein stetes Drehen und Wenden. Dafür brauche ich das dann. Also wenn ich mich an dem Alten festhalte, schon fast sklerotisch sklerotisch an dem Alten festhalte, dann, ja dann kann ich das nur mit einer Wende wieder überwinden. Also die Wende, die Wende wendet die Not ab. Das kann ich augenblicklich machen. Die Frage ist jetzt nur Passt das in meine Vision Und welche Vision habe ich denn? Und darauf will ich ja hinaus. Wie wichtig das ist bei der Strategie, sprechen wir darüber. Im Einsatztraining ist es unsere Aufgabe bei denen, die das wollen, dass wir Formulierungen, dass wir dieser Vision eine Form geben, die die Formulierung besteht ja aus einer Form, sonst wäre es ja keine Formulierung. Also wir gießen etwas in eine Form, und das sollte natürlich möglichst weit gefasst sein. Was brauche ich da für die Metaebene? Ja, im Kommunikationstraining reden wir natürlich über die Metaebene. Also das heißt, ich betrachte Kommunikation aus einer übergeordneten Position und schaue dann, was gibt es denn da noch für Möglichkeiten?
00:09:08: Sprecher 2 Da kann ich jetzt Werkzeuge verwenden, wie zum Beispiel dieses Lasst den anderen ausreden. Das könnte ich als Tool bezeichnen. Oder ich nehme eine Haltung wie bei GFK und habe ein Interesse an dem anderen.
00:09:24: Sprecher 3 Allerdings, da entsteht dann automatisch die Metaebene, quasi durch die Haltung. Also jetzt gehen wir. Ich gehe da ganz normal kurz nochmal drauf hinaus, warum das so wichtig ist mit dem, mit dem, mit dem Meta, also mit dem Blick von oben. Und das ist ganz einfach im Wald. Also wenn ich mir jetzt vorstelle, ich suche geografisch tatsächlich was, wo ich ja so eine Nullnummer bin in der Orientierung, geografisch gesehen. Und unten auf dem Waldboden werde ich das nicht erkennen. Und wenn ich jetzt mit der so wie du es schon gemacht hast mit der Drohne dann einfach mal nach oben fliegt und dann oder halt jetzt auf den Baum hochklettere ohne Technik, dann sehe ich viel mehr, dann habe ich den Überblick und dann, dann kann ich das von oben einfach besser, neutraler, einfach, schlicht gut beleuchten.
00:10:06: Sprecher 2 Also dann nehmen wir noch ganz kurz mein Beispiel jetzt wieder mit dem mit der Haltung zum Zuhören. Das kann ich auch nur aus der Distanz erkennen, Ob ich jetzt wie aus einem unserer springenden Punkte zuhöre, um zu antworten oder zuhöre, um zu verstehen. Das ist eine Frage der Haltung. Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, es macht einen Unterschied, ob ich wirklich jetzt der Jennifer nur zuhöre, um ihr schnellstmöglich zu antworten, weil ich ihr sagen will Ich weiß das auch, was du weißt oder weil ich ihr sagen will Ich weiß noch viel mehr als du weißt.
00:10:37: Sprecher 3 Und das ist ganz klar Frage der Haltung.
00:10:40: Sprecher 2 Oder ob ich ihr zuhöre, weil mich das interessiert. Und bei der GFK kommen wir beim Bedürfnis ja ganz schnell zu dieser Empathie. Empathie kann ich auch als Tool wieder nehmen, wie aktives Zuhören. Nimm das mal als Tool her und tu mal so, als würde dich das interessieren von dem anderen. Oder wir entwickeln eine Haltung, die wirklich ein Interesse am Gegenüber hat, wirklich ein Interesse an dem hat, der mit mir jetzt gerade spricht. Und das ist natürlich jetzt abhängig von meiner Vision Wem will ich denn zuhören, wem will ich nicht, wem schenke ich Aufmerksamkeit, Wem schenke ich die Momente meiner Wahrnehmung, also wem, welcher Quelle aus der Dinge heraussprudeln, die meine Wahrnehmung passieren. Das ist ja bei den. Beim Medienkonsum zum Beispiel habe ich das in der Hand, welcher Quelle ich jetzt da meine Aufmerksamkeit schenke und die Frage Kann ich das einordnen oder überfordert mich das? Überlastet es mich Und schwuppdiwupp kann es sein, dass natürlich meine ganze Einstellung, meine innere, meine innere Glückseligkeit dahin ist, weil ich jetzt an irgendeinem Knochenzage, der mir aus einer Quelle heraus entgegengeworfen wurde und jetzt meine Stimmung dann dahin ist.
00:12:00: Sprecher 2 Hört sich nach viel Arbeit an, ich weiß. Hört sich auch noch ein bisschen Chaos an, nur wenn wir das alles jetzt mal auseinander trudeln, ist es genau die Frage der Haltung, wie du das so schön gesagt hast bei der GFK. Wir orientieren uns an dem Bedürfnis und das kann ich natürlich. Als allererstes Mal ist es ja zu klären was habe ich denn für ein Bedürfnis, Wo will ich denn hin? Also wieder Visionsfrage Frage und danach entscheide ich Wie konsumiere ich etwas oder was konsumiere ich? Und das hat einen Einfluss auf meine Stimmung.
00:12:31: Sprecher 3 Manchmal auch einfach nur abschalten kann auch die Stille.
00:12:36: Sprecher 2 Also ich kenne kaum einen Weg, Einen direkteren, besseren Weg zu sich selbst, zu dem inneren selbst, ja, wahrscheinlich auch zu seiner intuitiven Vision. So will ich es jetzt mal nennen als die Stille.
00:12:50: Sprecher 3 Oh, da sind wir ja wieder beim Wald.
00:12:52: Sprecher 2 Ja, wieder sich fragen Wann war er zum letzten Mal im Wald? Wann war er zum letzten Mal in der Stille?
00:12:57: Sprecher 3 Oder am Meer.
00:12:57: Sprecher 2 Oder am Meer? Meeresrauschen ist eine schöne Sache. Also innerer Kompass. Die Frage ursprünglich, die wir beleuchtet haben, war Wie können wir damit umgehen, mit dem, was es jetzt im Moment alles im Außen zu hören gibt, was uns passiert. Unsere Wahrnehmung passiert. Dann brauchen wir eben eine Vision, die Frage der inneren Haltung und dann Gedankenhygiene.
00:13:22: Sprecher 3 Oh ja, das ist gut.
00:13:24: Sprecher 2 Also brauchen wir. Brauchen wir da auch eine Hygiene in der Wahrnehmung sozusagen? Was passt jetzt in meine Vision? Was passt auf meinen Weg? Was will ich davon wahrnehmen oder was ist Randnotiz? Das gehört auch in den Ordner. Randnotiz natürlich, sonst ist die Stimmung dahin. Ja klar ist es einfach. Nee, haben wir nie gesagt. Haben wir daran jeden Tag zu knabbern? Ja, Jennifer überlegt noch.
00:13:49: Sprecher 3 Ich nicke. Also überlegen. Ich nicke nur langsam. Es ist ein langsames Zählen. Wie oft ich täglich heute daran knabbere? Nee, also tatsächlich. Ja, wir. Wir wissen, wovon wir da sprechen. Aus guter Erfahrung. Doch es ist einfach schön, diese wie du es nanntest, Tools in der Kommunikation, also rein auf der sprachlichen Ebene griffbereit zu haben, um sich manchmal auch bewusst abzugrenzen von dem äußeren Sturm und in innerer Ruhe eben zu bleiben. Tools, Strategien, wie auch immer.
00:14:20: Sprecher 2 Und gleichzeitig die Haltung entwickeln, damit eine Vision, eine grundlegende Vision da ist, um eine Richtschnur zu spannen. Für ein Unternehmen gilt das für den Verein, für die natürliche Person, für den Mensch.
00:14:35: Sprecher 3 Für die Ehe.
00:14:36: Sprecher 2 Für die Ehe gilt das genauso. Arbeit? Ja.
00:14:39: Sprecher 3 Es lohnt sich. Und es macht Spaß.
00:14:41: Sprecher 2 Ja. Also in diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Ausrichten der Schnur. Und grüßen Sie vom Wörther See und aus der Stille. Bis zum nächsten Mal.
00:14:56: Sprecher 3 Tschüss.
00:14:59: Sprecher 1 Das war es mit dieser Folge vom Schatz im Wörthersee für heute. Wer nicht bis zur nächsten Sendung warten will, kann sich unter www.das einsatztraining de Sintentwickler informieren.